Welche Bergwanderin, welcher Bergwanderer träumt nicht davon, einmal auf einem der großen Weg des Allgäus zu gehen: Jakobsweg, E4 & E5, Grenzgänger, Maximiliansweg und die Via Alpina?!
Der Traum ist noch zu groß? Du hast keine Bock auf Hüttenübernachtung, schweren Rucksack, und Auf- und Abstiege mit Muskelkater bei Wind und Wetter. Oder Du möchtest erstmal schnuppern? Allein, mit Partnerin/Partner, Freunden oder der Familie?
Dann habe ich für Dich den passenden Wanderführer-Tipp!
In “Panoramatouren im Allgäu — Entlang der großen Wege” beschreibt mein Bloggerkollege Björn Ahrndt 30 kleine und größere Tagestouren auf Fern- und Etappenwanderwege durch das Allgäu und das angrenzende Tannheimer Tal.
Der Allgäuer kennt die Bergwelt seiner Heimat wie seine Westentasche. Sämtliche Touren hat er höchst persönlich unter die Wanderschuhe genommen. In seinem Büchlein, das im Ava Verlag erschienen ist, stellt er “Große Wege”-Erlebnisse für jeden Leistungsstand vor. Mit Text und selbst gemachten Fotos. Praktisch kategorisiert nach “wonach der Bergliebe gerade der Sinnn steht”: Gipfeltour, Wasserfälle & Seen, familiengeeignet, Bergbahn, anspruchsvoll und “auch als Radtour kombinierbar”.
Beim Blättern bleibt mein Entdeckergeist an der mit “Bergbahn” und “anspruchsvoll” markierten ” Tour 24 auf der Via Alpina hängen: Eine aussichtsreiche Höhenwanderung, die Björn mit 22 Kilometern Distanz angibt. Das ist mir bissl zu weit. Aber zum Antesten reicht völlig das erste Teilstück vom Edmund-Probst-Haus zum Laufbacher Eck (8 Kilometer hin und zurück). Da will ich schon immer hin! Vor allen Dingen lockt mich der versprochene Blick zum Hochvogel! Und Björn kündigt an: “bis Laufbacher Eck kaum Höhenmeter zu bewältigen”. Motivation pur. Nach mehreren Tagen Regen nutze ich für die Schnuppertour einen Sonnentag und fahre von der Talstation Nebelhorn in Oberstdorf mit der ersten Bahn zur Bergstation Höfatsblick auf 1932 Metern hinauf. Wie es mir dann ergangen ist? Davon verrate ich hier noch nichts. Dazu wird es einen eigenen Blogartikel geben. Nur so viel: Im Hochgebirge ist nicht nur der Grad der Ausgesetzheit, sondern auch die Distanz ein Aspekt der Selbsteinschätzung! So viel kann ich sagen: Die Route trägt das Label “anspruchsvoll” zurecht!
Meine persönliche Einschätzung für Bergmut-Aspiranten: Die Symbole “Gipfeltour” und “anspruchsvoll” sind unbedingt ernstzunehmen! Im Zweifel auf einer Wanderkarte im Maßstab 1:25.000 die geplante Route mit dem Finger auf der Landkarte abgehen und die Gegebenheiten checken. Sich vor Ort über die dort geltenden Schwierigkeits-Markierungen auf den Wegweisern informieren, diese im Auge behalten und respektieren. Zusätzlich kannst Du Dich in Björns Blog informieren. Dort beschreibt er die meisten Wanderungen aus dem Büchlein detaillierter, mit mehr Fotos und mit aussagekräftigen Koomot-Karten. Die gute Nachricht für alle, die jetzt schon beim Lesen ein leichtes Grmpf in der Magengrube verspüren: Aussicht ist nicht unbedingt gleich Risiko. Björns Büchlein hat zudem 12 aussichtsreiche UND familiengeeignete Panoramatouren im Angebot!!!
Das vom Format her rucksacktaugliche Büchlein empfehle ich mit gutem Gewissen; auch weil ich Björn persönlich kenne, mit ihm bereits zwei Touren unternommen habe und ihn als verantwortungsbewusst erlebt habe. “Panoramatouren im Allgäu — Entlang der großen Wege” ist Appetitmacher, auf Ideen-Bringer und Inspirationsquelle von einem versierten Einheimischen und Panoramatourenkenner der Allgäuer Alpen.
Mein Exemplar hat mir der Verlag für diese Rezension kostenlos zur Verfügung gestellt. Danke!
Ahrndt, Björn: “Panoramatouren im Allgäu — Entlang der großen Wege”, 146 Seiten, Ava Verlag, 2022
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