What the hell, was soll daran inter­es­sant sein, mut­tersee­le­nalleine durch die Gegend zu latschen. Gähn …“

Ich dreh’ den Spieß rum: Was soll bitteschön lang­weilig daran sein, im Allein­gang die aufre­gende, span­nende, wun­der­bare, Natur zu erkun­den und zu entdecken?“

Okay, ich kann diesen Vor­be­halt nachvol­lziehen, wenn er von Men­schen kommt, die vor allem und auss­chließlich wegen des Gemein­schaft­ser­leb­niss­es wan­dern – quatschen, sich aus­tauschen, miteinan­der lachen und Spaß haben. Ein­ver­standen. Ist auch cool und sie wis­sen es halt nicht besser!

Aber jet­zt mal im Ernst: Was machen die, wenn es von heute auf mor­gen — Coro­na lässt grüßen — mit dem Zusam­men­wan­dern nicht geht?

Zu Hause ver­sauern? Die Wan­der­schuhe an den Nagel hän­gen? Nei­disch auf die Wan­der-Fotos der anderen bei Social Media schauen und sich grün und blau ärg­ern, weil man nicht mehr aus der Bude kommt?

Wegen ein­er Vorstel­lung im Kopf???

Und es braucht ja noch nicht mal eine Pan­demie, um das Wan­dern in der Gruppe mit Frageze­ichen zu versehen.

Es sind doch ganz nor­male Szenar­ien denkbar, die Dich urplöt­zlich vor verän­derte Tat­sachen stellen: Du hast nie­man­den (mehr), der mit Dir wan­dert. Stich­wort: Tren­nung von Part­ner­in, Part­ner ver­stirbt, nach einem Umzug find­et man am neuen Wohnort keinen Anschluss an eine Wan­der­gruppe oder Dir selb­st ist plöt­zlich nicht mehr nach Gruppe, son­dern Du suchst draußen Ruhe, Besin­nung und acht­sames Natur­erleb­nis. Was dann?!

Wie Du jet­zt unschw­er erkennst: Auch als einge­fleis­chter Grup­pen­wan­der­er kann bissl Flex­i­bil­ität nix schaden!

Ja, ich weiß, der Men­sch ist ein Gewohn­heit­sti­er. Um Gewohn­heit­en zu verän­dern braucht es schon mehr als Appelle an den Ver­stand. Tun, eigene Erfahrung und möglichst gelin­gende sind gefragt. 

Wie krieg ich Dich nun hin­ter dem Ofen vor?

Lass‘ uns mal die Langeweile selb­st unter die Lupe nehmen.

Was ist eigentlich Langeweile?

In der Wis­senschaft gibt es ja fast nix, was noch nicht unter­sucht wurde. Richtig, auch die Langeweile wurde studiert.

Ganz zufäl­lig bin ich doch neulich in ein­er Rezen­sion ein­er Neu­rowis­senschaft­lerin zu einem schlauen Buch zum The­ma Lang­weile auf eine wis­senschaftlich fundierte Def­i­n­i­tion gestoßen: Langeweile ist das unan­genehme Gefühl, eine zufrieden stel­lende Aktiv­ität aus­führen zu wollen, aber nicht zu kön­nen.” Ein Gefühl, dass wir als Sig­nal ver­ste­hen und sin­nvoll damit umge­hen soll­ten.” Ein Zeichen, dass wir an der gegen­wär­ti­gen Sit­u­a­tion etwas ändern sollten.”

Aha! Stich­wort Verän­derung!
Wenn dem Men­sch lang­weilig ist, ist das ein Zeichen, dass er was anders machen sollte.

Was kannst Du am Wan­dern verän­dern, damit Dus mit Dir alleine aushältst?

Der unschlag­bare Vorteil beim Allein­wan­dern, ist ja:
Du bist der Bestimmer!

Du dack­elst nie­man­den hin­ter­her, musst Dich nicht über nervige Typen und Typ­in­nen ärg­ern, die immer alles bess­er wis­sen. Du musst als Eule nicht früh auf­ste­hen, nur weil Deine Gruppe aus lauter frühen Vögeln besteht.

Das Zauber­wort ist Autonomie!

Du gewinnst Unab­hängigkeit. Kannst tun und lassen was Du willst, brauchst keine Rück­sicht nehmen oder Dich an fremde Vorstel­lun­gen anpassen.

Diese unbe­d­ingte Unab­hängigkeit macht frei!

So lange oder so kurz auf ein­er Bank sitzen, wie Du willst. Kein­er drängt zum Weit­erge­hen oder jam­mert, dass er kaputt ist und sich keinen Meter mehr von der Stelle bewegt. Im eige­nen Tem­po einen Berg hochsteigen und endlich mal entspan­nt oben ankom­men. Zeit und Muße für die Natur, um Dein­er Neugierde zu fol­gen. Routen nach Lust und Laune gestal­ten, inkl. früher abbrechen oder ver­längern und, und, und. Ohne schlecht­es Gewis­sen! Yeah!

Diese Unge­bun­den­heit eröffnet neue Spiel- und Freiräume. Für Tun und Lassen, sowie für Inter­essen, Hob­bies, die in Grup­pen zwangsläu­fig auf der Strecke bleiben, weil dazu kein Platz ist und über die Du deswe­gen als pas­sion­ierte Grup­pen­wan­derin vielle­icht noch gar nicht nachgedacht hast:

Zum Beispiel fotografieren, Tiere beobacht­en, sel­tene Pflanzen auf­spüren, auf ein­er Bank mit Aus­sicht ein gutes Buch lesen, mit Karte und Kom­pass navigieren, eigene Routen aus­bal­dow­ern, neue Aus­blicke auf­spüren, unter­wegs mit net­ten, inter­es­san­ten wild­frem­den Leuten quatschen! Der Kreativ­ität sind keine Gren­zen gesetzt!

Allein­wan­dern ist lang­weilig?
Ein ganz klares Nein von mir.
Allein­wan­dern ist anders. Stimmt!
Und genau das macht seinen Reiz aus.

Lege die Scheuk­lap­pen ab.
Wirf Deine Vor­be­halte von wegen lang­weilig” über Bord.
Mach’ Dich auch mal allein und frei auf den Weg.
Es wartet eine neue Welt auf Dich!

Dein Inter­esse fürs Allein­wan­dern ist geweckt? Aber gle­ich ganz allein los ist für den Anfang bissl viel Neues? Du bere­itest Dich gerne auf Aben­teuer vor? Vielle­icht ist mein Kurs Das Allein­wan­dern wagen” eine Option für Dich!