Wie — wan­dern — ganz alleine?
Ja, ganz alleine.

Allein entschei­den, wann es los­ge­ht.
Allein den Weg fes­tle­gen,
nie­mand, dem es zu weit ist oder
zu steil oder
zu ein­tönig oder
zu son­nig oder
zu schat­tig.

Mit den Vögeln im Wald allein sein,
dem Bach beim Murmeln zuhören,
nicht über Kinder, Part­ner, den Job reden son­dern nur dem friedlichen Murmeln zuhören.

Das wollte ich.

Das Prob­lem: Ich habe mich gegruselt.

Mich bei strahlen­dem Son­nen­schein mit­ten auf einem Feld­weg umge­dreht, ob mir nicht eine Gestalt hin­ter­her läuft.

Völ­lig bek­nackt, denn warum sollte jemand im Nie­mand­s­land darauf warten, daß aus­gerech­net ich — oder über­haupt irgendw­er — da vorbeiläuft.

Das wußte mein Kopf mir zu sagen.
Mein Bauch war da ander­er Meinung.

Wenn einem klar ist, daß man ger­ade nicht ratio­nal ist, man aber nichts ändern kann, kommt man sich ziem­lich dus­selig vor. Zumin­d­est mir ging das so.

Woher das kom­men kann und wie es zu schaf­fen ist, doch den Vögeln und dem Bach zuzuhören und sich dabei gut zu fühlen, hat Heike mir in Ihrem Sem­i­nar erk­lärt und näher gebracht.

Seit­dem war ich schon einige Male allein unter­wegs, habe die Seele baumeln lassen, bin zügig marschiert, bin ste­hen geblieben, ganz so wie es für mich in genau dem Moment gepasst hat.

Mir sind nur — und auss­chließlich — nette Men­schen begeg­net, die ich manch­mal ein­fach nur gegrüßt habe oder bei denen ich zu anderen Gele­gen­heit­en auch schon auf ein Schwätzchen ste­hen geblieben bin.

Ich freue mich jet­zt im Jan­u­ar schon wieder auf die ersten schö­nen Tage, wenn ich wieder losziehe.” 

Uli, Kurs Allein­wan­dern wagen und genießen”, August 2021