Win­ter­radeln — da war doch was! Die Win­ter­reifen sind seit gestern wieder drauf. Nach­dem ich heute ein Stück ohne Beleuch­tung zur Werk­statt fahren musste, weil die Lichter vorne und hin­ten nicht funk­tion­ierten, ist klar: es ist wieder Win­ter. Um halb fünf war es schon ziem­lich duster. Die Reparatur war zum Glück nur eine Kleinigkeit. 

Seit der let­zten Sai­son bin ich auf das The­ma sen­si­bil­isiert. Inzwis­chen gibt es auf Twit­ter sog­ar einen eige­nen Hash­tag (#bike­towork) für die, die sich von Dunkel­heit, Kälte und Schnee nicht vom Fahrrad fahren abhal­ten lassen.

Ich fahre an zwei von 4 Arbeit­sta­gen mit dem Rad zur Arbeit. Immer. Bei Wind und Wet­ter. An den anderen Tagen nehme ich aus organ­isatorischen Grün­den das Auto oder den Bus. Let­ztes Jahr bin ich das erste Mal mit dem Rad den Win­ter durchge­fahren. In den ersten Wochen habe ich mor­gens mit skep­tis­chen Blick die Wet­ter­lage gecheckt. Aber nach einiger Zeit habe ich fest­gestellt, dass mir das Wet­ter über­haupt gar nichts mehr aus macht. Es gibt eine Aus­nahme, wo ich das Rad diesen Win­ter im Keller lassen werde und das ist bei Glat­teis. Nach­dem es mich in der let­zen Sai­son ein­mal fast vom Rad gehauen hätte, lass ich da die Fin­ger davon.

Nach und nach habe ich mich in mein­er 1. Sai­son win­ter­fest aus­ges­tat­tet. Zuerst habe ich einen leis­tungsstarken Strahler für vorne angeschafft; mit der alten Fun­zel habe ich rein gar nichts gese­hen. Dann habe ich mir Win­ter­berei­fung zugelegt — bei Schnee eine feine Sache. Im Feb­ru­ar hat dann der alte Dynamo den Geist aufgegeben und ich ließ einen Naben­dy­namo und dazu gle­ich ein neues Rück­licht mon­tieren. Dazu muss ich sagen, dass ich das alte Ket­tler-Alu­rad (25 Jahre) meines Vaters fahre, Erb­stück. Im Win­ter treten da dann natür­lich alle Schwächen so richtig zu Tage. Im Som­mer habe ich Ket­ten­blatt und Rizzel erneuert. Und ich denke, jet­zt bin ich auf einem guten Stand. 

Auch in Sachen Bek­lei­dung hat sich let­zte Sai­son einiges verän­dert. Am Anfang habe ich mich eingepackt, wie son­st was. Bis ich gemerkt habe, dass ich gar nicht so viel brauche. Eine nor­male Win­ter­jacke reicht. Warm wird s einem beim Radeln von selb­st. Bis auf die Beine. Da habe ich dann bei den Minustem­per­a­turen Ende Feb­ru­ar die Not­bremse gezo­gen und mir eine sünd­hafte teure, aber sehr gute Regen­hose geholt, die gle­ichzeit­ig auch die Kälte abhält. Eis­beine müssen nicht sein. Oblig­a­torisch ist die gelbe Warn­weste, die ich über meine dun­kle Jacke drüber ziehe. Für die Hände wasser­feste Hand­schuhe. Für den Kopf ein Stirn­band.  Ja, ich fahre ohne Helm. Noch. Mal sehen. Jaha, wegen der Haare. ;-)

So lange es geht, fahre ich meine Som­mer­route. Ein­er von den 7 Kilo­me­tern (eine Strecke) führt am Rhein ent­lang. Manch­mal komme ich mor­gens runter und ich höre nur das Tuck­ern der Frachter. Oft ist es im Win­ter mor­gens neblig oder ein­fach noch stock­duster. Trotz­dem genieße ich die Fahrt am Fluss ent­lang, den Geruch des Wassers und die frische Brise. Ein biss­chen Natur in der Stadt. Wenn es geschneit, getaut dann gefroren hat, kann ich auf der Prom­e­nade nicht mehr fahren. Dann ist der Weg der­maßen mit Eis über­zo­gen, da geht  nix mehr. An diesen Tage nehme ich den Weg durch die Stadt.

Faz­it der ersten Win­ter­radel-Sai­son: Ich war kein einziges Mal krank in der Zeit. Der Win­ter kam mir nicht mehr so lang und dunkel vor. Der Über­gang zum Früh­ling war fließend. Ab Jan­u­ar wurde es in der Früh jeden Tag merk­lich heller. Das Licht kam Schritt für Schritt zurück und ich war mit­ten drin so zu sagen. Ich habe mich ver­bun­den­er gefühlt mit der Welt. Bin ges­pan­nt auf die Erfahrun­gen beim Win­ter­radeln 2013/2014. Und werde natür­lich bei Twit­ter den Hash­tag #bike­towork ver­fol­gen. Ich habe in einem anderen Blog (gipfel-glueck.de) von anderen Win­ter­fahrern gele­sen und bin total motiviert! :-)

Das Bild oben ist übri­gens mein Rück­licht von heute Abend. ;-)

Fahren Sie auch im Win­ter mit dem Rad? Wie sind Ihre Erfahrun­gen? Ich freue mich auf Kommentare.