Wenn wir beim Wan­dern die Ori­en­tierung ver­loren haben, weil uns z.B. die Weg­markierung im Stich lässt, dann kommt uns manch­mal unser Bauchge­fühl zu Hil­fe. Und zwar ohne, dass wir uns groß anstren­gen müssen. Plöt­zlich wis­sen“ wir von ganz alleine – also intu­itiv -, wie wir wieder auf die richtige Spur kom­men. Wie machen wir das eigentlich? Was ist und wie funk­tion­iert Intuition?

Ich bin dieser Frage auf den Grund gegan­gen und dabei auf das Buch Wie der Bauch dem Kopf beim Denken hil­ft – Die Kraft der Intu­ition. “ von Bas Kast gestoßen. Der Autor ist Wis­senschaft­sjour­nal­ist und hat Psy­cholo­gie und Biolo­gie studiert. In dem genan­nten Buch erk­lärt er uns auf über­schaubaren 217 Seit­en anschaulich und in ver­ständlich­er Sprache, dass Intu­ition – oder auch Bauchge­fühl genan­nt – keine Gefühls­duse­lei ist, son­dern im Zusam­men­spiel mit dem Ver­stand, die zweite Route, die unserem Gehirn zur Ver­fü­gung ste­ht, um Entschei­dun­gen zu tre­f­fen, näm­lich der Weg über das Unbewusste.

Die These des Autors: Während sich die Ratio oft beschränkt, eindi­men­sion­al, um nicht zu sagen dumm ver­hält, erweist sich das ver­meintlich Irra­tionale als offen­er, als etwas, das häu­fig viele Seit­en ein­er Sache beleuchtet und sich damit auch klüger als die Ratio ver­hal­ten kann.“

Bas Kast nimmt uns Leser mit auf eine Reise zu unseren Gefühlen, zu unser­er Intu­ition, unserem Unbe­wussten und zu unseren kreativ­en Kräften.

Ker­naus­sagen seines Buch­es sind:

  • Wer denken will, muss fühlen!“ Denken ist ohne Gefüh­le nicht denkbar.
  • Der Men­sch weiß viel mehr, als er denkt.
  • Grüble nicht, träume“ Prob­leme, Fra­gen nicht lösen , son­dern hineinleben.
  • Kreativ­ität heißt nicht etwas tun, son­dern etwas zu unterlassen.
  • Im Gehirn gibt es nicht nur eine Instanz der Intel­li­genz, son­dern ver­schiedene Kräfte und Gegenkräfte: Diese Kräfte arbeit­en oft, aber nicht immer nur brav zusam­men. Sie hem­men sich auch gegenseitig.“

Was mich per­sön­lich an dem Buch fasziniert hat, ist die Sache mit dem ver­bor­ge­nen Wis­senss­chatz, der in unserem Kopf schlum­mert. Und der kommt fol­gen­der­maßen zus­tande: Sekunde für Sekunde nehmen wir mehr als 11 Mil­lio­nen Bits Infor­ma­tion wahr. Nur ein Bruchteil davon schafft es in unser Bewusst­sein. Mit anderen Worten: Wir erleben nur einen winzi­gen Auss­chnitt der Infor­ma­tio­nen, die unser Gehirn ver­ar­beit­et. Da der Ver­stand davon aus­ge­ht, dass das was er wahrn­immt, alles ist, was es gibt, bleibt der Großteil der aufgenomme­nen Infor­ma­tio­nen im Ver­bor­ge­nen – eben im Unbe­wussten. Das bedeutet: In unserem Unbe­wussten lagern dem­nach riesige Wis­senss­chätze von denen wir bewusst nichts wis­sen. Der Men­sch weiß viel mehr, als er denkt. Diese Erken­nt­nis finde ich schon bemerkenswert und wertvoll. Denn wenn ich weiß, dass ich viel mehr weiß als ich mit dem Ver­stand erken­nen kann, dann ist das ein beruhi­gen­des Gefühl, wie ich finde. Beruhi­gend ist auch zu wis­sen, dass ich dieses unbe­wusste Wis­sen erschließen kann: Das Unbe­wusste ist offen­er, abwartender: Man muss es in ver­schiedene Sit­u­a­tio­nen brin­gen, und plöt­zlich fängt es Feuer. Als ich diese Sätze las, fiel mir plöt­zlich eine Begeben­heit in mein­er Kind­heit ein, bei der mir meine Intu­ition bei ein­er Ski­tour in den Alpen half, sich­er aus ein­er bren­zli­gen Sit­u­a­tion zu kom­men (Unser inner­er Weg­weis­er: Intu­ition)

Wie der Bauch dem Kopf beim Denken hil­ft“ ist eine kurzweilige Ent­deck­ungsreise an den Abgrund des Ichs und wieder zurück“ mit vie­len Zitat­en und Beispie­len aus Kun­st und Lit­er­atur. Wer das Buch gele­sen hat, hat die Möglichkeit für einen Zugang zu seinem ver­bor­ge­nen Ich und jede Menge neuer Ideen und Anre­gun­gen gewon­nen, wie er seine –vielfach ungenutzten — kreativ­en Kräfte ent­deck­en und nutzen kann.

Wie der Bauch dem Kopf beim Denken hilft“.

Dieser Wis­senss­chatz ist in Form eines Fis­ch­er-Taschen­buchs für schlappe 9,95 Euro zu haben. Es lohnt sich!