Wanderungen von A nach B stellen die Hin- und-weg-Frage: “Wie komme ich von der Haustür zum Start? Wie komme ich vom Ziel zurück zur Haustür?” oder anders herum. Das kann den einen oder die andere motivieren doch lieber den bequemen Rundweg unter die Füßen zu nehmen statt die spannende Strecken-Tour anzugehen.
Nun habe ich eine Route im Taunus erkundet, die leicht mit dem ÖPNV von den Hauptbahnhöfen Mainz und Wiesbaden zu organisieren ist: von Niedernhausen im Taunus über Auringen, Heßloch, Lindenthaler Hof nach Wiesbaden-Sonnenberg (rund 13 Kilometer). Alternativ über den Kellerskopf (rund 5–6 Kilometer).
Verbindung
Niedernhausen wird von der Hessischen Landesbahn (RB 21) angefahren. In der Woche zweimal, am Wochenende einmal in der Stunde. Von Mainz aus kommst Du mit der S‑Bahn Nummer 8 oder mit der Hessischen Landesbahn (RB 75) rucki zucki nach Wiesbaden. Diese Linie fährt nach bzw. kommt aus Aschaffenburg und Du wirst auch im Namen der Bayrischen Eisenbahngesellschaft begrüßt.
Roter Balken aber …
Von Niedernhausen Bahnhof bis Wiesbaden-Sonnenberg hat der Rhein-Taunus-Klub durchgehend die oben genannte Route mit rotem Balken markiert. Möglicherweise liegt das schon eine Weile zurück. Am Start fängt alles bestens an. Aber bereits am Ortsausgang Niedernhausen ist es aus mit zuverlässiger Wegweisung. Auf den ersten zwei bis drei Kilometern leitet die Autobahn akustisch. Dann gerät sie außer Hörweite. Du kannst Dich aber ganz gut an Landstraßen orientieren, die die Wanderroute quert. Später dienen unter anderem der Lindenthaler Hof oder der Bierstadter Wasserturm als Orientierungshilfe. Zwar taucht der rote Balken unterwegs immer wieder auf: Ich rate dazu, sich nicht ausschließlich auf ihn zu verlassen und diese Route mit Wanderkarte und ggf. mit Kompass zu gehen. Sonst könnte es unübersichtlich werden; vor allem im Wald.
Landschaft und Leute
Diese Route hatte ich schon länger im Kopf. Und sie war genau so, wie ich sie mir ausgemalt habe: Wald, Felder, Streuobstwiesen, Pferdekoppeln und Dörfchen im Wechsel inklusive Wow-Weit-Blick oben bei Heßloch rüber nach Mainz und Rheinhessen. Am Ziel stiefelte ich staunend mit offenem Mund durch das Sonnenberger Villenviertel, entdeckte die Burg Sonnenberg und amüsierte mich über die ältere Wiesbadenerin mit Handtasche am Arm, die sich in astreinem Hessisch über den Bus freute: ” Ei da isser ja schon. Der is ja pünktlisch!” und mir — mich freundlich anlächelnd — mit Hauruck von der Bank aufhelfen wollte, weil ihr scheinbar der Rucksack auf meinen Schultern schwer vorkam.
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