Beim Fotos sicht­en bin ich auf das von der Krin­nen­spitze gestoßen. Ein Berg im Tannheimer Tal. Die Krin­nen­spitze und mich verbindet eine weg­weisende Erfahrung. 

Auf dem Weg zum Gipfel bin ich mit mein­er damals noch höchst vir­u­len­ten Höhenangst vol­lends in die Block­ade ger­at­en, weil ich damals ein­fach nicht wusste, wie ich das hätte ver­hin­dern können.

Das Tiefe, Aus­ge­set­ztheit ein The­ma für mich sind, habe ich das erste Mal am Hohen Ifen und dann auf dem Rubi­horn im All­gäu fest­gestellt. Aber irgend­wie kam ich klar damit; ver­suchte durch zaghafte Turmbestei­gun­gen die Sache in Eigen­regie zu behan­deln. Doch bis ganz nach oben schaffte ich es nie. 

Dann das ein­schnei­dende Erleb­nis an der Krin­nen­spitze. Über den Alpen­rosen­steig waren wir hochgestiegen. Nun war noch ein schmaler Pfad direkt an der Kante ent­lang zu gehen. Ich kapit­ulierte. Es ging wed­er vor noch zurück. Zum Glück kam Rein­hold, mein Mann zurück. Gemein­sam schafften wir es bis rüber zum Gipfelkreuz. 

Danach war klar: So kann es nicht weit­erge­hen. Kurze Zeit später begann ich meine Aus­bil­dung zur Sport-Men­tal­coach. Dort bekam ich endlich auch das richtige Werkzeug in Sachen Höhenangst an die Hand. Sys­tem­a­tisch begann ich nun an mein­er Schwindel­frei­heit zu arbeit­en. Und schon nach weni­gen Monat­en stand ich das erste Mal ganz oben auf einem fast 30 Meter hohen Turm! \0/

Inzwis­chen durfte ich meine neu erlangte Frei­heit schon mehrmals erfol­gre­ich auf die Probe stellen; auf Gratwe­gen im All­gäu und sog­ar schon auf dem Hin­de­langer Klet­ter­steig im let­zten Sommer.

Dieses große Erleb­nis — Du kannst Höhenangst über­winden — hat mich motiviert, meine Erfahrung und mein Wis­sen an andere Betrof­fene weit­erzugeben. Hier begann das mit meinen (erst) Einzel­coach­ings und dann Kursen für Berg­wan­derin­nen und Berg­wan­der­er, die auch ihrer Höhenangst die Stirn zeigen wollen. 

In den let­zten viere­in­halb Jahren habe ich über 150 Men­schen auf diesem Weg erfol­gre­ich unter­stützen und begleit­en dür­fen. Dafür bin ich sehr dankbar. Und ich wün­sche mir, dass beson­ders diese speziellen Heimat­wan­derun­gen noch viele Jahre weit­erge­hen dürfen. 

Wie sagte eine Kundin am Woch­enende zu mir: Wenn ich Dich da vorne an der Kante ste­hen sehe und weiß, dass Du auch mal mit Höhenangst zu tun hat­test, dann weiß ich, dass ich es auch schaf­fen kann.” 👍🙏🌞