Eigentlich habe ich Rücken. Eigentlich haben mich Grippeviren gestreift. Kopfweh. Halsweh. Schnupfen. Eigentlich will ich am Wochenende an einem Skitourenkurs im Allgäu teilnehmen, will fit dafür sein und sollte die Füße still halten und mich schonen. Stand gestern Nachmittag.
Aber ganz eigentlich war der Plan, heute die vierte Etappe entlang der Transrheinhessischen Eisenbahn zu gehen. Zudem Sonne, Sonne, Sonne und Temperaturen im zweistelligen Bereich im Wetterbericht!!!! Mannometer.
Was tun sprach Zeus? Salben, Ingwertee und Ruhe. Gestern Abend um 21 Uhr habe ich entschieden, ich gehe. Route, Abfahrtszeiten etc. hatte ich schon am Wochenende vorbereitet. Blieb noch Rucksack packen, Wanderklamotten raus legen, Wecker auf 5 Uhr stellen.
Heute früh kam ich ohne Probleme aus dem Bett. Gutes Zeichen. Die Behandlung in Eigenregie schien angeschlagen zu haben. Also nix wie los.
Der grandiose Sonnenaufgang — wenn ich den verpasst hätte, weil ich mich für die warme Stube entschieden hätte – da hätte ich mich ewig in den Hintern gebissen. OK, ich hätte keine Ahnung davon gehabt, was mir entgangen wäre, weil ich nicht vor Ort gewesen wäre. Aber egal.
Klar weißt Du nie wie es kommt. Mit Kopf- und starken Rückenschmerzen, schlapp und schwindelig wäre ich heute früh nicht aufgebrochen. Ich habe meinem Plan eine Chance gegeben und er ist aufgegangen. Bissl gepokert.
Gelernt habe ich aus dieser Erfahrung: Schenke Zipperlein keine zu große Aufmerksamkeit. Schalte auf Go und halte Dir so lange wie möglich die Option offen. Schön, wenn es dann tatsächlich klappt und Du Dein Wanderunternehme nach Plan durchziehen kannst. Besser als voreilig die Reißleine zu ziehen und sich vorschnell um schöne Erlebnisse zu bringen.
Sonne und Bewegung haben mir richtig gut getan. Und die Fotos sprechen für sich. Es war bisher die schönste Etappe auf meinem Weg entlang der Transrheinhessischen Eisenbahn zum Donnersberg in der Pfalz.
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