Im 5. Jahr in Folge fahre ich auch im Winter mit dem Rad. Mit dem meines Vaters. Ein über 25 Jahre altes Erbstück, das mir viel bedeutet. Deshalb habe ich es rund um erneuern lassen als ich damals mit dem Winterradeln begann. Im ersten Jahr – ein Schnee- und Eiswinter – habe ich mich relativ flott für Winterreifen entschieden. Und so lasse ich seitdem jedes Jahr zweimal die Reifen wechseln – wie beim Auto.
Dieses Jahr bin ich spät dran. Im November und Dezember bin ich lieber mit dem Bus oder mit dem Auto gefahren. Zwar bin ich den ganzen Sommer durchgeradelt. Aber als es so richtig dunkel und eisig wurde, war mir dieses Jahr nach Komfort.
Ich habe drüber nachgedacht, warum ich es in den letzten Wochen lieber warm und bequem gebraucht habe unterwegs.
Es ist ja so: Auch wenn einem spätestens nach 10 Minuten mollig warm wird durch die Bewegung: Morgens um halb sieben mit dem Rad durch Dunkelheit und Kälte zu fahren, erfordert schon Überwindung.
Für diese Schwelle im Kopf hat mir in den letzten Wochen einfach die Energie gefehlt.
Jetzt wo es Richtung Weihnachten geht, es ruhiger wird, merke ich, wie mein Winterradel-Geist wieder erwacht.
Heute habe ich das Rad mit den Winterreifen drauf aus der Werkstatt geholt.
Übermorgen starte ich in die Winterradel-Saison 2016/2017. Juhu!
Manchmal ist es einfach der falsche Zeitpunkt, um sich Vorhabe zu widmen, die viel Energie kosten: Herausforderungen, Ungewohntes, Neues.
Dann ist es gut, wenn wir mit uns selbst rücksichtsvoll und geduldig umgehen und uns Zeit geben, bis der Zeitpunkt gekommen ist, wo wir bereit sind uns einzulassen auf das Abenteuer – physisch und mental.
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