Die Augen sind klein. Im Kopf ist Wat­te. Der ganze Kör­p­er hängt in den Seilen. Wenn wir nicht gut geschlafen habe, dann sind wir mor­gens wie gerädert.

Im All­t­ag kom­men wir mit der Müdigkeit noch irgend­wie klar. Um Rou­ti­nen abzus­pulen, müssen Kör­p­er und  Kopf nicht zwangsläu­fig im Vollmodus laufen.

Aber wenn Konzen­tra­tion, Aufmerk­samkeit und Bewe­gungssicher­heit gefragt sind, sieht es schon anders aus! Wie zum Beispiel beim Berg­wan­dern. Men­tale Fit­ness ist ins­beson­dere dann ein The­ma, wenn man eh schon beim Berg­wan­dern mit Unsicher­heit­en zu tun hat, wie zum Beispiel Höhenangst, Knieprob­leme oder Orientierungslosigkeit.

In den Bergen, auf aus­ge­set­zten Pfaden, unebe­nen Wegen und steil abfal­l­en­den Tiefen muss nicht nur der Kör­p­er ständig in Bal­ance gehal­ten werden.

Der Kopf muss voll bei der Sache sein.

Andern­falls zieht unser Gehirn automa­tisch die Notbremse.

Resul­tat: Wir fühlen uns wack­e­lig, nervös und unsicher!

Unkonzen­tri­ert in den Bergen zu wan­dern, ist gefährlich!

Unser Hochleis­tungszen­trum im Gehirn ist Segen und Sen­si­belchen in einem!

Konzen­tra­tion und Aufmerk­samkeit zählen zu den so genan­nten exeku­tiv­en Funktionen.

Exeku­tive Funk­tio­nen sind men­tale Fähigkeit­en des Men­schen. Sie sind die neu­ronalen Bausteine unser­er Steuerungszen­trale im Gehirn. Unser Hochleis­tungszen­trum, das uns unter anderem dazu befähigt, trotz widriger Umstände [z.B. aus­ge­set­ztes Gelände] ein Ziel zu erreichen.

Wie das so ist mit Hochleis­tungssys­te­men. Sie sind ein echter Segen. Aber nur,  wenn wir sie mit Samthand­schuhen anfassen und peni­bel darauf achtet, dass die Betrieb­s­be­din­gun­gen genau einge­hal­ten werden.

Konzen­tra­tion und Aufmerk­samkeit laufen nur dann wie am Schnürchen, wenn Kopf und Kör­p­er im top Zus­tand sind  und die Rah­menbe­din­gun­gen stim­men. Heißt auf den Punkt gebracht: genug zu essen, zu trinken und jet­zt kommt der sprin­gende Punkt…

… genug Schlaf!

Deshalb gilt: Schlaf­man­gel wirkt sich beim Berg­wan­dern neg­a­tiv aus. Vor allem dann, wenn wir nicht gewohnt sind, am Berg unter­wegs zu sein. Zu Wenig Schlaf beein­trächtigt wichtige exeku­tive Funk­tio­nen, die wir zwin­gend für das Gehen in unwegsamem Gelände brauchen, um stress­frei, heil und gesund ans Ziel zu kommen.

Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos

Guter Schlaf ist also Grund­vo­raus­set­zung für selb­st­sicheres Wan­dern in den Bergen!

Das ist leicht dahin gesagt. Ich weiß!

Nur weil man schlecht schläft auf die Berge verzicht­en? Schließlich gehen wir doch in die Berge, um uns zu entspan­nen. Ein Dilemma!

Aber es ist, wie es ist!

Die Lage ist ernst, aber nicht hoff­nungs­los. Um dieses Bon­mot mal auf die Füße zu stellen. ;-)

Schlaf­prob­leme sind ja sehr ver­bre­it­et. Sie sind vielfältig und unter­schiedlich. Die einen gehen ins Bett,  schlafen sofort wie ein Stein, wachen in der Nacht auf und kön­nen nicht mehr einschlafen.

Bei anderen begin­nt das Dra­ma schon damit, dass sie gar nicht erst zur Ruhe kom­men. Sie wälzen sich stun­den­lang von ein­er auf die andere Seite bis sie dann doch weit nach Mit­ter­nacht völ­lig erschöpft zur Ruhe kommen.

Genau so ging es mir noch bis vor Kurzem.

Ein­schlafen ler­nen — ein Selbstexperiment

Als rou­tinierte Berg­wan­derin war die Sit­u­a­tion für mich nicht wirk­lich bedrohlichAber für den Men­sch Heike war das ewige Wach­liegen und auf den Schlaf warten TOTAL nervig. Deshalb war irgend­wann klar: So geht es nicht weit­er. Da muss was passieren!
Ich gehe die Sache aktiv an!

Seit bes­timmt einem Jahr schlum­mert ein Plan in der Tasche. Oder bess­er: düm­pelt eine Idee in meinem Hirn, wie ich meine Ein­schlaf­si­t­u­a­tion verbessern kön­nte. Wie das so ist mit den guten Vorsätzen… Jam­mern, aber nicht ins Tun kommen.

Dann kam Anfang dieses Jahres Petra Schu­seil mit ihrer Anders-machen-Aktion um die Ecke: Sie rief auf, in der Fas­ten­zeit von Ascher­mittwoch bis Ostern bei irgen­dein­er Sache aus der Rou­tine auszusteigen, einen neuen Weg auszupro­bieren und darüber zu schreiben.

Super! Das ist die Gele­gen­heit! Wenn nicht jet­zt, wann dann, dachte ich. Ich habe mich mit meinem Selb­s­t­ex­per­i­ment Tram­pelp­fad-Fas­ten“ angemeldet: Sieben Wochen vor dem Schlafenge­hen medi­tieren. Ziel war, bess­er einzuschlafen!

Wie es gelaufen ist, was ich gel­ernt habe und ob der neue Weg am Abend über die Med­i­ta­tion­s­mat­te tat­säch­lich was gebracht hat, das kön­nen Sie im Blog von Petra in meinem Faz­it lesen.

Mein Anliegen als Sport-Men­tal­coach ist es, andere Men­schen, die gerne in der Natur unter­wegs sind, dabei zu unter­stützen, stress­frei und sich­er an ihrem Ziel anzukom­men. Deshalb teile ich meine Erfahrung hier, weil ich weiß, dass sich auch andere Wan­derin­nen und Wan­der­er mit dem Schlafen schw­er tun.

Hier find­en Sie die Links zum Faz­it in Petras Blog und die bei­den Zwis­chen­berichte, die in den ver­gan­genen sieben Wochen ent­standen sind.

Glauben Sie mir: Aus­re­ichend Nachtruhe ist extrem wichtig, um beim Berg­wan­dern an Selb­st­sicher­heit zu zulegen!
Deshalb: Küm­mern Sie sich um ihren Schlaf.
Prof­i­tieren Sie von den Erfahrun­gen vom Profi!

Tram­pelp­fad-Fas­ten vom 10. Feb­ru­ar bis 23. März 2016