Mach’ langsam Kind”, höre ich die Stimme mein­er um mein Wohl besorgten Groß­mut­ter noch heute im Ohr. Ger­ade, wenn ich so richtig los pesen wollte, kam dieses Mach-langsam. Als Kind habe ich diese Auf­forderung als Bremse emp­fun­den. Als Bremse meine ich diese kurze Notiz nicht. Auch nicht als Beschle­u­niger, wie der Titel vielle­icht auch ver­standen wer­den kann.

Langsam einen Zahn zu leg­en” meine ich wortwörtlich. Neue, unge­wohnte kör­per­liche Her­aus­forderun­gen dür­fen wir langsam ange­hen: Im Urlaub untrainiert in den Alpen wan­dern, mit dem Laufen begin­nen oder Trep­pen­steigen als Fit­nesstrain­ing in den All­t­ag ein­bauen. Leg­en Sie gerne einen Zahn zu. Aber bitte gaanz langsam!

Langsam einen Zahn zu leg­en” Warum eigentlich? Klar, weil wir son­st mit rotem Kopf, nach Luft schnap­pend, völ­lig fer­tig am Ziel ankom­men [wenn wir über­haupt dort ankom­men!]. Und ob wir diese Plagerei lange durch­hal­ten? Wer quält sich schon gerne?! Na gut, die rote Birne nimmt früher oder später wieder die nor­male Gesichts­farbe an. Die Lunge erholt sich wieder von dem Schock. Und jede Schin­derei ist doch eigentlich schnell wieder vergessen.

Alles halb so schlimm. So ein biss­chen an die Gren­zen gehen. Von Null auf Hun­dert. Das stört doch keinen große Geist. Oder?

Von wegen! Dass der Kopf hier ganz fix die Gefol­gschaft kündigt und sich bei der näch­sten Aktion quer stellt. Dass Spaß und Moti­va­tion auf diese Art schnell den Bach runter gehen, ist schon schlimm genug. Aber es kommt noch schlimmer!

So, also, jet­zt aber: Warum ist es sooooo ver­dammt wichtig, am Anfang langsam zu machen? Ich ver­rate es Ihnen: Weil wir mit schnell, schnell” bei unge­wohn­ten kör­per­lichen Belas­tun­gen so richtig volle Kanne etwas in unserem Kör­p­er kaputt machen kön­nen [Stich­wort Herz­muskel, Gefäße und Blut­druck]. Manch­mal sog­ar auf Dauer. Das schlimme ist: Wir merken es meist erst gar nicht. Das ist eine von vie­len Aha-Momenten, die ich von mein­er dre­itägi­gen Fort­bil­dung Train­ingslehre leicht gemacht” in Idstein am Woch­enende mitgenom­men habe.