“Mut erleben“steht in meinem Slogan. Mut hat Konjunktur. “Mut gehört zum Leben dazu”, “Mutiger im Job und Alltag”, “Ich will mutiger werden”… die Überschriften der Seiten, die auftauchen, wenn ich in Google den Suchbegriff “Mutiger werden” eingebe, weisen daraufhin: Mut ist eine Eigenschaft, die sich viele Menschen wünschen. Ich auch!
Wikipedia schreibt: Mut, auch Wagemut oder Beherztheit, bedeutet, dass man sich traut und fähig ist, etwas zu wagen, das heißt, sich in eine gefahrenhaltige, mit Unsicherheiten verbundene Situation zu begeben.
Was Menschen als “gefahrenhaltig” bewerten, ist eine individuelle Angelegenheit. Je nachdem, wie mutig ich bin, variiert die persönliche Gefahrenliste. Für die einen bedeutet bei einer Wanderung im Regen nasse Füße zu bekommen schon eine “Gefahr” (etwa für die Gesundheit). Andere halten es für gefährlich auf unmarkierten Wegen zu wanden (Gefahr sich zu verlaufen). Wieder andere meiden ausgesetzte Wege im Gebirge (Absturzgefahr) und ganz andere scheinen keine Gefahr zu kennen (Freeclimber). Gefahr ist der Partner von Angst. Angst ist individuell. Je ängstlicher ich bin desto eher kann eine Sache, eine Situation, durch die eigene Brille betrachtet, eine Gefahr darstellen. Mut ist allerdings mehr als ein Gefühl. Dazu unten mehr.
Mein Mut bezieht sich auf Situationen, die objektiv betrachtet keine Gefahr darstellen, subjektiv betrachtet (und damit tatsächlich) aber schon “gefahrenhaltig” sein können. Also zum Beispiel unter widrigen Bedingungen etwas zu unternehmen, was ich mir vorgenommen habe: eine Wanderung im Nebel mit der Hoffnung auf Sonnenlicht, mit dem Fahrrad im Winter zur Arbeiten fahren, auch wenn Schneefall angesagt ist. Oder sich seine Wanderrouten selbst zu suchen, obwohl du dich wenig auskennst in der Landschaft. Mit Höhenangst auf Türme zu steigen stellte noch vor drei Jahren in meinen Augen eine “Gefahr” dar. Den Mut, den ich hier in erster Linie meine, ist der Mut zu persönlichen Mikro-Abenteuern. Das bedeutet jedoch nicht, dass ich abenteuerlichere Unternehmungen ablehne. Die können später, wenn der Mut für die Mikro-Abenteuer gewonnen ist, ja durchaus noch kommen. Der Mensch lernt, entwickelt sich. Vieles ist möglich.
Ob Mikro-Abenteuer oder Abenteuer mit objektivem Gefahrenpotenzial — die Frage ist doch: Wie werde ich mutiger?
Auf Grund meiner eigenen Erfahrungen habe ich dazu folgendes zu sagen: Tu das, was Du dir vorgenommen hast. Fang ruhig klein an. Bleib dran. Wenn Du aufgeben willst, bleib dran. Sei geduldig und rücksichtsvoll mit Dir. Bleib weiter dran. Lerne. Wenn Dir der Himmel auf den Kopf zu fallen droht, ruh’ dich aus. Wenn Du wieder kannst, bleib weiter dran. Eines Tages wirst Du merken, wie Du Dich plötzlich Sachen traust, die Du Dich früher nie getraut hättest. Sogar der erste Schritt wird leichter…Bleib dran. Lass’ Dich von anderen oder auch von Deinen eigenen Gefühlen nicht vom Weg abbringen. Gegenrede von anderen Menschen und eigene widersprüchliche Gefühle (gewöhnlich als innerer Schweinehund bekannt) gehören dazu. Wenn Du Dir sicher bist mit dem, was Du Dir vorgenommen hast: Geh Deinen Weg. Und: sei geduldig mit Dir!
Menschen lernen durch Erfahrung. Mutiger wirst Du, wenn Du mutig handelst.
Und sei es nur bei Sauwetter vor die Tür zu gehen und Dich bei Deinem Traum vom Draußensein nicht abschrecken zu lassen von widrige Bedingungen. ;-)
Mutig sein, mutiger handeln, meint jedoch nicht “einfach machen”, “mit dem Kopf durch die Wand”, auf “Teufel komm raus”. Mutig handeln beinhaltet zum Beispiel Risikomanagement, kluges Abwägen (was traue ich mir zu), neues Wissen und neue Fähigkeiten aufbauen, die für mein Vorhaben brauchbar sind und mich unterstützen und einiges andere mehr. Bezogen auf das Wandern bei Sauwetter heißt das zum Beispiel: wasserdichte Klamotten und Schuhe, einen Wanderschirm und Regenschutz für den Rucksack anschaffen. Manchmal braucht es nur eine adäquate Ausrüstung. Manchmal aber auch mehr. Zum Beispiel mentale Stärke. Denn auch der Rat, dran zu bleiben, ist oft leichter gesagt als getan.
Ob Mut oder mentale Stärke — für mich sind dies keine Fähigkeiten, die ich mit einem “Du musst nur wollen, dann wird das schon!” im Hauruckverfahren erreiche. Dieser Weg macht die Rechnung ohne unser Gehirn und führt zwangsläufig in eine Sackgasse.
Ich vertrete eine gehirngerechte Art und Weise mutiger zu werden und mutig zu handeln. Gerne begleite und unterstütze ich Sie dabei im oben genannten Sinn mutiger zu werden, wenn Sie mögen. Beim Wandern und auch in anderen Zusammenhängen. Meine Angebote finden Sie über die Hauptnavigation über dem Kopfbild. Vielleicht wollen Sie aber auch erst mal hier im Blog mitlesen. Das würde mich echt freuen!
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