Ok, Gün­ter, der Schweine­hund, ist kein Unbekan­nter mehr. Schon 2011 hat Ste­fan Frä­drich das Buch über dieses selt­same Tierchen” auf den Markt gebracht. Es geht um Moti­va­tion, bess­er um den Man­gel an Moti­va­tion. Diese lästige Stimme im Kopf, die einen immer wieder davon abhält Dinge zu tun, die man eigentlich gerne machen würde. Diese Stimme gehört dem inneren Schweine­hund Gün­ter. Dieses Sauviech“, das uns ständig das Leben schw­er macht. Uns zum Beispiel hart­näck­ig und gekon­nt überre­det, doch lieber auszuschlafen, statt durch die Natur zu wan­dern und den Som­mer zu genießen. Um nur mal ein Beispiel zu nennen. ;-)

In seinem Klas­sik­er Das Gün­ter-Prinzip – So motivieren Sie Ihren inneren Schweine­hund“, zeigt Ste­fan Frä­drich, wie wir im Leben mehr auf die Rei­he kriegen, bzw. mehr von dem tun, was wir eigentlich wollen, wenn wir mit unserem inneren Schweine­hund klarkom­men oder sog­ar zusammenarbeiten.

Ich schreibe Klas­sik­er“, weil ich hier so zu sagen über den Ur-Gün­ter schreibe. Inzwis­chen gibt es zahlre­iche weit­ere Gün­ter-Büch­er zu allen möglichen The­men. Der Ste­fan Frä­drich ist offen­bar ziem­lich pro­duk­tiv und geschäft­stüchtig. Sieht so aus, als habe er sich mit seinem Schweine­hund bestens arrangiert! ;-)

Ich halte ja nicht viel von diesen Rat­ge­bern nach dem Mot­to: Tun Sie dies und tun Sie das. Jed­er kann. Sie müssen bloß.“ Um es gle­ich zu sagen: davon gibt es in diesem Buch auch das ein oder andere zu lesen. Aber trotz­dem ist dieses Gün­ter-Buch anders als all‘ die anderen Alias-Günter“-Bücher.

Dieses orig­i­nal Gün­ter-Buch hat lange unberührt auf meinem Nacht­tisch gele­gen. Let­zte Woche habe ich es in Angriff genom­men. Und was soll ich sagen, nach zwei Seit­en habe ich mich fest­ge­le­sen. Und zwar genau bis Kapi­tel 7. Bis exakt hier hin erk­lärt Ste­fan Frä­drich näm­lich, was es mit dem Schwein­hund auf sich hat. Wir ler­nen unser Gehirn ken­nen, erfahren etwas über das Lust-Schmerz-Prinzip und das Aben­teuer-Prinzip. Dann bekom­men wir erk­lärt, wie wir Neues ler­nen. Anschließend gewährt uns der Autor einen Blick in Gün­ters kleine Welt und stellt uns schließlich in besagtem Kapi­tel 7 die drei men­schlichen Uräng­ste vor.

Das alles mit ein­er riesen Por­tion Humor. Mit ein­fachen Worten und vie­len Wort-Bildern. Er redet nicht um den heißen Brei, nimmt kein Blatt vor den Mund und ist ziem­lich direkt: „ Deshalb also: Arsch hoch und raus ins Leben! Sofort!“

Wenn Sie Kapi­tel 1 bis 7 gele­sen haben, wis­sen Sie Bescheid über Ihren Gün­ter“. Wis­sen, wie er tickt und wie sie ihn bändi­gen. Aber aufgepasst: Gün­ter kann auch richtig nüt­zlich sein. Denn eigentlich ist er unser Fre­und! Hät­ten Sie das für möglich gehal­ten? Vor­sicht: Ab Kapi­tel 7 gibt es wirk­lich keine Ausre­den mehr. Entwed­er Sie machen so weit­er wie bish­er oder Sie gehen Ihre Baustellen endlich an. Spätestens ab Kapi­tel 7ist es Ihre ganz per­sön­liche Entschei­dung, ob Sie weit­er jam­mern oder ins Tun kom­men. Ich mache keine Witze! Und das will was heißen. Mein Gün­ter ist kein Schoßhünd­chen, son­dern mehr eine Dogge!

Aber vielle­icht sind Sie ja auch so eine wie ich: Wenn ich mal kapiert habe, wie es eigentlich funk­tion­iert, wenn ich den Din­gen auf den Grund gegan­gen bin und die Mech­a­nis­men kapiert habe, dann brauche ich keine Tipps, keine Ratschläge und keine Rezepte mehr. Dann finde ich selb­st den Weg!

Und genau deshalb, habe ich dann die let­zten 3 Kapi­tel nur noch über­flo­gen: So justieren Sie Ihr Leben. So brin­gen Sie Spitzen­leis­tun­gen. Das Motivationsrezept.

Also: Das Buch lohnt sich. Immer­hin erhal­ten Sie 136 Seit­en Fak­ten, die sie echt weit­er­brin­gen! Vor allem: unter­halt­sam und ver­ständlich serviert! Die andere Hälfte des Buch­es ist Bei­w­erk. Die kön­nen Sie lesen, müssen Sie aber nicht. Nach meinem Geschmack schießt Frä­drich hier ab und zu über’s Ziel hin­aus. Aber was will man von so einem hochmo­tivierten Moti­va­tion­strain­er auch anderes erwarten. Der ist so voller Pow­er, der weiß gar nicht wohin mit sein­er ganzen Moti­va­tion. ;-) Aber saugut erk­lären kann der Ste­fan Frä­drich. Das Bild vom Tief­schnee, geht Ihnen garantiert nicht mehr aus dem Kopf! Und warum Gün­ter Gün­ter heißt, das ver­rät er seinen Lesern auch!

Frä­drich, Ste­fan: Das Gün­ter-Prinzip – So motivieren Sie Ihren inneren Schweine­hund“, Gabal-Ver­lag, 317 Seit­en, 7. Auflage 2013, 19.90 Euro

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