“Oh, da sind ja noch mehr Menschen hier oben!”, stellte die Schülerin erstaunt fest. Auf dem engen, eingewachsenen Pfad kamen wir kaum aneinander vorbei. Die rund 20 Mädchen und Jungs inklusive Lehrerin wollten in die eine, ich in die andere Richtung. “Die Bestimmer können mal vor kommen.”, forderte die Lehrerin die mit Stiften und Blöcken ausgestattete Klasse auf. Bio-Leistungskurs auf Botanisiertour, vermute ich. In der Tat, in der Woche ist es eigentlich recht einsam hier oben auf dem Westerberg. Deshalb bin ich etwas erschrocken über die Stimmen der Rentertruppe, die dann auch noch plötzlich hinter mir auftauchte. Sie haben einen anderen Weg genommen. Den Rest des Weges treffe ich niemanden mehr.
Westerberg bleibt Westerberg. Wenn man sich den Wind um die Nase wehen lassen will, Regentropfen auf der Nase spüren möchte, um gleich darauf mit warmen Sonnenstrahlen verwöhnt zu werden, dann ist man hier oben genau richtig. Landpartie mit wechselnden Fernblicken über Rheingau, Rheinhessen und Taunus. Ich starte meist am Gau-Algesheimer Kopf und drehe eine Runde um das Plateau (ca. 14 Kilometer). Erst läuft man durch ein Eichenwäldchen, dann über die Felder bis zu den Koppeln des Gestüts, dann retour Richtung Bismarckturm und durch die Weinberge zurück nach Gau-Algesheim. Diese Wanderung findet sich auch in unserem Buch “Rheinhessische Spazier-Gänge” — mit schönen Winterbildern! Seit neuestem gibt es hier oben auch einen zertifizierten Wanderweg — die Hiwweltour “Bismarckturm”. Am Wochenende wird es wohl mit der Einsamkeit hier oben vorbei sein. Ich empfehle deshalb diese Runde, die etwas von der Hiwweltour abweicht, für eine Wanderung in der Woche!
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