Auf einer kleinen Stadtwanderung heute ging ich über den Mainzer Hauptfriedhof. Unterhalb der alten, efeubewachsenen Grabmonumente und Gruften mit zum Teil menschhohen Figuren wurde ein so genannter Sternengarten angelegt. Gräber für Ungeborene und Totgeborene. Ein mit bunten Fahnen, Bändern und Laternen geschmückter Ort. Immer mehrere Kinder ruhen in einem Grab. An einer Stelle bitten Eltern andere Eltern mit einem offenen Brief in Plastikfolie, sie mögen auch den übrigen Trauernden Raum lassen, um kleine Herzensgaben wie Blumen, Spielzeug und Kerzen abzulegen. Kleinkrieg auf dem Friedhof?
Gestern am Tag der “Offenen Gärten” an unserem Buchstand, sprach mich eine Frau beim Blättern in den Rheinhessischen Spazier-Gängen unvermittelt auf jüdische Friedhöfe in Rheinland-Pfalz an. Da gäbe es ja noch viele auch in Rheinhessen. Unsere Gräber würden aufwendig wie kleine Gärten gepflegt. Auf jüdische Gräber lege man nur Steine. Das wäre doch auch in Ordnung. Sie komme aus Nieder-Sachsen wo sie zwei Grabstätten zurückgelassen habe. Auf Gärtner können man sich ja nicht verlassen, ob die sich so Mühe geben würden. Sie machte sich Sorgen wegen der Pflege.
Nach dem Tod geht das Leben weiter.
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