Unter die Lupe nehmen werde ich in den näch­sten Monat­en die vom Deutschen Wan­derin­sti­tut zer­ti­fizierten Pre­mi­umwege in einem Umkreis von 1 bis 1,5 Stun­den Fahrzeit von Mainz aus. Auf dem Prüf­s­tand ste­ht ihre Tauglichkeit für Ungeübte und Uner­schrock­ene. Los geht es mit Michels VITAL­Tour” bei Stromberg.

Touren­porträt
Die offizielle Kurzbeschrei­bung und die aus­führliche Wegbeschrei­bung  hal­ten, was sie ver­sprechen: Auf teils kleinen wil­dro­man­tis­chen Pfaden wer­den Wälder, Wiesen und Felder durch­streift. Kleine ver­wun­sch­ene Wald­wege wech­seln sich mit grandiosen Aus­blick­en ab. Im roman­tis­chen Steyer­bach­tal über­raschen natur­na­he Wiesen und Bach­läufe, bevor die heimis­chen Wein­bergsla­gen Lust auf ein Glas Nahewein machen.“ Dem ist nichts hinzuzufü­gen. Die aus­führliche Wegbeschrei­bung gibt es als Down­load mit Karte, Höhen­pro­fil und weit­eren Infor­ma­tio­nen auf www.stromberg.de (Link siehe unten).

Markierung 
Die Weg­marke ist dicht gehängt. Wenn man von der Route abgekom­men ist, merkt man das sofort: Die Marke taucht nicht mehr auf. Aber auf­passen: Die Rich­tungspfeile auf den Markierun­gen sind rel­a­tiv klein. Ich bin zweimal kurz von der Tourstrecke abgekom­men, weil ich nicht genau hingeschaut habe. Wenn dieser Hin­weis beachtet wird, kann die Tour auch ohne Karte prob­lem­los gegan­gen wer­den. Eine Karte gibt natür­lich zusät­zlich Halt. Selb­st der Wan­der­park­platz ist ab Ort­sein­gang Stromberg-Schin­del­dorf deut­lich aus­geschildert. Also kein langes Suchen des Einstiegs. 

Rast­plätze
Ins­ge­samt habe ich 15 Rast­punk­te in gle­ich­mäßi­gen Abstän­den notiert (Stand: 2/2103). Die Bänke ste­hen zum Teil an Punk­ten mit tollen Aus­sicht­en ins Nordpfälz­er Berg­land (ober­halb von Schöneberg) und Hun­srück (ober­halb von Schwep­pen­hausen). Bänke mit Tisch habe ich reg­istri­ert im Wald ober­halb von Schöneberg und im Steyer­bach­tal. Auch nach dem anspruchsvoll­sten Stei­gungsstück über den Stromberg­er Kamm erwartet die Wan­der­er eine Bank! ;-)

Mobil­funk-Emp­fang (ggf. für Notrufe)
Auf der ganzen Strecke hat­te ich Sig­nal. Ober­halb von Schwep­pen­hausen ste­ht ein Funkmast (2/2013)! Einen kurzen Aus­set­zer zeigte mein Gerät ober­halb von Schöneberg an.

Wegbeschaf­fen­heit
Die Wege sind von ihrer Beschaf­fen­heit her mit fes­tem Schuh­w­erk gut zu gehen. Im Win­ter bei Schnee geben Stöcke den notwendi­gen Halt. Sehr abschüs­sige Stellen z.B. runter zu einem Bach, sind mit Gelän­der gesichert. Ober­halb des Steyer­bach­tals zwis­chen Schöneberg und Schwep­pen­hausen gibt es eine län­gere Pas­sage über eine abschüs­sige Wiese. Was unebene Wege bet­rifft bin ich eigentlich sehr unempfind­lich. Auf Dauer fand ich das Gehen auf dieser Schräge allerd­ings als unan­genehm. Diese Streck­en­führung ist wohl eine Ver­legen­heit­slö­sung zur Umge­hung der ober­halb gele­ge­nen Asphalt­straße, ver­mute ich.

Jahreszeit­en
Laub­wälder und Bachauen sind die ide­ale Kulisse für Wan­derun­gen im Früh­ling, Som­mer und Herb­st. Im Win­ter ver­spricht die Hun­srück­höhen­lage Schnee.

Dat­en
Kilo­me­ter: 13,2 km
Stei­gung: 1,7 % (mit­tlere Stei­gung bergauf), 6,8 % (mit­tlere Stei­gung bergab)
Höhen­meter: 438 m
Zeit: Ich bin die Strecke ohne Pause in 3,5 Stun­den gelaufen (zum Teil durch Schnee). Mit Rast soll­ten Ungeübte 4,5 bis 5,5 Stun­den einplanen.

Faz­it: Michels VITAL­Tour ist für Ungeübte geeignet. Die Wege sind ein­fach zu gehen. Schwindel­frei­heit ist an kein­er Stelle gefordert. Den­noch ist die Strecke auf­grund ihrer Länge und der Stei­gung am Stromberg­er Kamm für Ungeübte anspruchsvoll. Die Her­aus­forderun­gen lassen sich jedoch im eige­nen Tem­po meis­tern. Deshalb unbe­d­ingt genug Zeit für Regen­er­a­tionspausen ein­pla­nen. Für trainierte Ungeübte ist der Abstech­er über die Stromberg­er Klamm (1,2 km) am Ende sich­er eine inter­es­sante Option.

Was ich noch sagen wollte

  • Hin- und Rück­runde kreuzen sich am Anfang und am Ende an der Brücke über den Schin­del­bach.
    Auf­passen und in die richtige Spur einfädeln.
  • Der in der offiziellen Beschrei­bung angekündigte Abstech­er durch die Stromberg­er Klamm“ ist nicht geson­dert gekennze­ich­net.
    Karte genau studieren.
  • Auf dem Abschnitt ober­halb von Schwep­pen­hausen ist es durch die nahe Auto­bahn (A61) rel­a­tiv laut.

Web­sites zur Tour