2 Grad plus. Schneeregen mit der Höhe in Schnee übergehend. Ich bin auf Erkundungstour im nördlichen Binger Wald. Von Oberheimbach (140 m ü. NN.) steige ich hoch zum Salzkopf (628 m ü. NN.). Vor eine Woche Frühlingsgefühle. Heute packt der Schnee den Wald noch einmal gut ein. Ruhe. Tauwasser rinnt mit Luftblasen glucksend unter Eis zu Tal. Schmale Bäche stürzen tosend durch den Wald. Tierspuren. Ich treffe keinen Mensch.
Lauschhütte. Durch den Hintereingang (erkenne ich erst beim Rausgehen) betrete ich das Gasthaus Lauschhütte. Hallo? Hallooo? Die gemütliche Stube ist leer. Tapp, tapp, tapp. Runter durchs Treppenhaus zu den Toiletten. Wechsel verschwitztes Unterzeug gegen trockene Wäsche. Jacke an. Rucksack auf. Tapp, tapp, tapp. Oh, die Haupttür ist verschlossen. Tapp, tapp, tapp und husch durch den Personaleingang wieder raus. Niemand hat mich bemerkt. Quasi “Blinder Passagier in Berghütte.” :-)
Über den Franzosenkopf geht es über einen schmalen Pfad, den ich schon seit letzten Sommer im Auge habe, runter zur “Schwarzkopfschafalm”. Schafe sind vermutlich im Stall. Weiß, leise liegt die Alm da, gerahmt von Hell-Dunkel-Kontrasten des Hunsrückwalds. Sonne. Ganz kurz. 15 Uhr. In Oberheimbach eilen ältere Damen mit bunten Hütchen zum Fastnacht-Kaffeekränzchen.
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